Titelverteidiger dominieren bei Deutschen Meisterschaften
Anne Heinemann und Sebastian Groß haben erfolgreich ihre Titel verteidigt. Bei den Deutschen Meisterschaften im Ski-Orientierungslauf über die Langstrecke sicherten sie sich am Sonntag im Langlaufzentrum Silberhütte im Oberpfälzer Wald erneut ungefährdet die Goldmedaillen.
Wieder einmal hatten die Ausrichter von der Deutschen Ski-Orientierungslauf Gemeinschaft um Bernd Kohlschmidt und Diethard Kundisch ihr schier unglaubliches Wetterglück im besten Sinne ausgereizt. Noch fünf Tage vor der Veranstaltung wäre nicht daran zu denken gewesen, dass das gesamte Wettkampfwochende überhaupt hätte stattfinden können. Denn neben Silberhütte war auch das benachbarte Marienbad in Tschechien Austragungsort an diesem Wochenende. Dort stand am Samstagvormittag ein Weltrangglistenlauf über die Sprintdistanz auf dem Programm. Doch noch am Dienstag lag kein Krumen Schnee auf dem als Wettkampfgelände genutzten Golfplatz auf rund 750 Meter Meereshöhe. Doch davon war am Samstag nichts mehr zu spüren, der Weltranglistenlauf konnte problemlos ausgetragen werden.
Björn Heinmann vom SV Robotron Dresden am letzten Posten
Das galt erst recht für die Mitteldistanz am Samstagnachmittag im Langlaufzentrum Silberhütte, wo die Loipen bis auf 900 Meter Meereshöhe reichen. Die Wettkämpfe gingen in die jeweiligen nationalen Ranglisten in Tschechien, Österreich und Deutschland ein. Wenn auch Silberhütte vielen Teilnehmern bis dato noch unbekannt gewesen sein mag, hat das Langlaufzentrum schon eine Ski-Orientierungslauf-Geschichte vorzuweisen. Denn bereits vor gut 44 Jahren am 23. Februar 1974 fand dort ein Wettkampf statt. Allerdings hatte das Rennen damals direkt an der tschechischen Grenze nicht viel mit den aktuellen Wettkämpfen zu tun. Allein schon deswegen, weil ein großer Teil der Strecken am Wochenende auf tschechischem Gebiet lag. Das wäre 1974 noch undenkbar gewesen.
Dennoch bekamen die Deutschen Meisterschaften, die auch Weltranglistenlauf waren, ansatzweise einen ähnlichen Charakter wie Ski-Orientierungsläufe der 70er und 80er Jahre. Denn es galt wie damals teilweise sehr lange Postenübergänge zu bewältigen. Verstärkt durch einigen Neuschnee, der in der Nacht und am frühen Morgen gefallen war, gerieten die Siegerzeiten mitunter recht lang.
Am besten damit zurecht kam bei den Damen einmal mehr Anne Heinemann vom SV Robotron Dresden. Sie holte sich ungefährdet den Titel vor Pia Buchholz vom MTK Bad Harzburg. Die erst 17-Jährige feierte ihre erste Elite-Medaille vor Bronzegewinnerin Anke von Gaza vom OLV Uslar.
Dabei wirkte das Damenfeld etwas besser und im Durchschnitt jünger besetzt als die Herrenkonkurrenz. Davon unbeeindruckt setzte sich Favorit Sebastian Groß vom SV Wissenschaft Quedlinburg klar durch und lieferte trotz Skibruchs auch im Feld der starken tschechischen Konkurrenz eine beachtenswerte Zeit ab. Silber ging an Routinier Jens Leibiger vom Post SV Dresden vor Eike Bruns vom MTK Bad Harzburg.
Zufrieden zeigte sich Jugend-Nationaltrainerin Tanja Buchholz mit den Leistungen in den Nachwuchsklassen. Gerade gegen die starke tschechische Konkurrenz zeigten einige Athleten gute Ergebnisse. Allen voran in der sehr gut besetzten Herren 17, in der die beiden besten Deutschen, Tom Buchholz (MTK) als Sechster und Erik Schindler vom SV Handwerk Erfurt als Zehnter, unter die besten Zehn liefen. Aber auch in den jüngeren Kategorien sah sie dank des guten internationalen Vergleichs einige hoffnungsvolle Ansätze wie zum Beispiel durch Moritz Lucke vom Post SV Dresden und Ole-Johan Wittiber vom SC Bonn in der Herren 14.
Insgesamt lieferte die Deutsche Ski-Orientierungslauf Gemeinschaft wieder eine gelungene Deutsche Meisterschaft bei sehr guten winterlichen Bedigungen ab. Weiter geht es mit den Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz und dem Bundesranglistenfinale am 10. und 11. Februar in Altenau im Harz.